Ann-Carolin Renninger und René Frölke, Film    6. - 8. Mai 2020


 

Heute, Flensburg, Norderstraße - fünfundsiebzig Jahre seit jener Stunde Null, die man auch als Kriegsende oder Tag der Befreiung kennt. Zwei Litauer, Jonas und Adolfas Mekas, kamen damals hier entlang. Sie sind DP - Displaced Persons.

Sie sind zwei von Vielen, die Stadt eine von zahllosen Stationen eines Exils. Ihre Kleidung besteht aus wenig mehr, als was sie am Leib tragen, ihre Koffer sind voller Bücher.

Bücher sind ihre Nahrung. Was sind das für Bücher? Anhand der Bücher, die ihren Lebensweg säumen, fragen wir uns, was einen Menschen beeinflusst, der nirgendwo hingeht. Der "keinen Ort mehr hat". Bücher werden zu seinem Ort. — Die Re-Lektüre einer Lektüre. Jonas Mekas (1922–2019) gilt als «Pate des amerikanischen Avant-Garde-Kinos» und Pionier des Filmtagebuchgenres.

Ann Carolin Renninger und René Frölke sind Filmemacher mit einer Vorliebe für Analogfilm. Ihr erster gemeinsamer Film "Aus einem Jahr der Nichtereignisse" entstand in Glücksburg und hatte seine Weltpremiere im Forum der Berlinale (2017).